Diese Gedanken, das Aussehen von Notensätzen sei eine unvermeidbare Folge des benutzten Notensatzprogrammes, habe ich noch nie nachvollziehen können. Die Amerikaner sagen dazu boshaft "A fool with a tool remains a fool". Ich habe viele Jahre mit professionellen Musikern gearbeitet (Prof. Ansgar Krause, Prof. Friedemann Immer, Hans Michael Dücker etc.) und wir haben auch über Qualität von Notensätzen gesprochen. Viele der Profis benutzen übrigens Finale und insbesondere auch Ansgar Krause war der Meinung, man könne mit Capella keine professionelle Notensätze produzieren. In der Tat gibt es in Capella bis heute Grundeinstellungen, die in keiner Weise den Vorstellungen von Elaine Gould entsprechen.
Das bedeutet aber in keinster Weise, dass man die Noten so lassen muss. Im Laufe vieler Jahre hat man sich ziemliche Fertigkeiten angeeignet und auch entsprechende Bearbeitungsgeschwindigkeit, jedenfalls habe ich Ansgar Krause u.a. Chorsätze gezeigt, wie ich sie mit Capella erstelle, Ansgar wollte Anfangs nicht einmal glauben, dass ich die Sätze mit Capella gesetzt habe. Das genauso kein Problem, wie es kein Problem ist, mit GIMP hochwertige Retuschen zu erstellen, auch wenn Profis meistens auf Photoshop setzen.
A propos, auch für die Grafikplatzhirsche Photoshop und GIMP gibt es tausende von Plugins, da ist noch nie jemand auf die Idee gekommen, das als Negativkriterium zu bewerten und zu verlangen, dass die Plugins in das Grundgerüst einprogrammiert werden sollten. Das ist allenfalls ein vollkommenes Mißverständnis über den Sinn von Plugins.
Ich habe u.a. auch noch die Premiummitgliedschaft bei Musescore und damit Zugang zu abertausenden Notensätzen, die die Anwender einstellen. Da sind musikalische Juwelen dabei, aber die meisten Sätze sehen Notendruck technisch gruselig aus. Was selbstverständlich trotzdem nicht am Programm an sich liegt, sondern an den Anwendern. Und das gilt genauso für Capella und andere Programme, guter Notenstich wird vom Anwender gemacht, das Programm ist nur das Werkzeug.
Zitat von Nobbie im Beitrag #106Was selbstverständlich trotzdem nicht am Programm an sich liegt, sondern an den Anwendern. Und das gilt genauso für Capella und andere Programme, guter Notenstich wird vom Anwender gemacht, das Programm ist nur das Werkzeug.
Bravo!
BS: Windows 11 Pro-64bit; GK: Intel(R) UHD Grafics 730 PC (2023-07-21): 12th Gen Intel(R) Core(TM) i5-12400 2,50 GHz; RAM 16,0 GB Programme: jeweils neueste Versionen von capella 10, capellaScan, capellaReader, sowie capriccio und tonica fugata 15; capella-Nutzer seit DOS-Zeiten, als das Programm noch "allegro" hieß Instrument: Bassposaune (hauptsächlich sinfonische Musik, sowie Blechquart-, quint- und sonstige -ette), Violine, Gitarre, Gesang
Alles interessante Beiträge ... leider aber vom Thema ("Wann kommt PriMus 2.0") abgeschweift. Dazu sollte man doch die "Plauderecke" nutzen. Frage: kann der Admin das ändern?
Trotzdem: sehr interessant und in allen Beiträgen steckt ein "Stückchen Wahrheit": Dorico kann - neben PriMus - als einziges Programm mehrere Musikstücke in einer Datei. Ich habe mir damals voller Vorfreude die freie Version ("SE") auf den PC gezogen und versucht, mit Hilfe der Youtube-Videos einzusteigen. Ich habs nach kurzer Zeit wieder engestellt. Und ohne Steinberg-Konto und Activation Manager läuft da gar nichts. Da kommt bei mir keine Freude auf.
Mit Capella konnte ich noch nie etwas anfangen. Ich habe frühere Versionen mal getestet, war aber vom Notenbild enttäuscht.
Das kostenlose Musescore habe ich auch auf dem Rechner und es scheint interessant zu sein (werde ich auch weiter immer wieder mal testen). Was eine Vielzahl der auf musescore.org veröffentlichten Notensätze betrifft, kann ich nur zustimmen: der größte Teil davon ist nicht veröffentlichungswürdig.
Was bleibt also: ich bei PriMus ... auch wenn ich warten muss. Denn die jetzige Version 1.1 bietet mir schon viel von dem, was ich normalerweise brauche (auch wenn manchmal über "Umwege"). Und Nobbie und asterdos haben Recht: der Anwender entscheidet und nicht die Software. So bin ich auch bei anderer Software verfahren, denn ein Update nur um des Updates Willen ist für mich unnötig.
Gruß Günter
Programme: PriMus Publisher 1.1|MuseScore Studio 4.4.3|SPP 7.0 Betriebssysteme: WIN10 Pro|Linux Mint 21.3 Musik: Notensatz (generell) und Akkordeon (von Solo bis Orchester und von E- bis U-Musik)
Natürlich, jeder Anwender lernt mit der Zeit die Schwächen seines Programms kennen - und findet wahrscheinlich auch den einen oder anderen Workaround, um Dinge zu schaffen, die das Programm mit seinen Bordfunktionen an sich gar nicht anbietet. Das gilt auch für capella. Die Frage, die bleibt: Wieviel Zeit möchte ich in die Nachbearbeitung fließen lassen? Oder: Wie viel weniger Nachbearbeitung brauche ich bei diesem oder jenem Programm - ergo: wieviel Zeit kann ich einsparen, wenn ich ein anderes Programm verwende.
Ich jedenfalls möchte MuseScore nicht mehr missen, wenngleich ich mit Version 4 derzeit noch sehr, sehr unglücklich bin. Hoffentlich gibt es bald ein größeres Update, das die Kinderkrankheiten beseitigt.
Notationsprogramme: MuseScore, Sibelius|First PC-System: Windows 11 (64 Bit)
Sehr richtig. Trotzdem taucht dieses Thema immer wieder auf, obwohl schon mehrfach in diesem Forum diskutiert.
Das Beispiel MuseScore (ich habe auch Version 4) zeigt allerdings, dass ein Update nicht immer nur Gutes mit sich bringt. Lieber seltener Updates, dafür aber ausgereift.
Gruß Günter
Programme: PriMus Publisher 1.1|MuseScore Studio 4.4.3|SPP 7.0 Betriebssysteme: WIN10 Pro|Linux Mint 21.3 Musik: Notensatz (generell) und Akkordeon (von Solo bis Orchester und von E- bis U-Musik)
Zitat von acco-boy im Beitrag #108Mit Capella konnte ich noch nie etwas anfangen. Ich habe frühere Versionen mal getestet, war aber vom Notenbild enttäuscht.
s.o. - das heißt, Du warst von Dir und Deinen Ergebnissen enttäuscht. Das ist auch nicht überraschend, denn Notensatzprogramme sind leider so komplex (was jeder von uns sicherlich mit schmerzlicher Eigenerfahrung bestätigen kann), dass es natürlich immer schwierig ist, im Rahmen eines "Tests" gut aussehende Noten zu produzieren.
Mir geht das mit anderen Notensatzprogrammen genauso, aber ich schiebe es eben NICHT auf die Programme, sondern selbstverständlich auf mich selbst.
Aber gut, ist Off-Topic, was ich persönlich zum Topic beitragen kann:
Auch ich habe vor sehr vielen Jahren Berührung mit Primus gehabt und war durchaus gewillt, es zu kaufen. Ich hatte zwar damals schon seit vielen Jahren Capella, aber Primus machte einen guten ersten EIndruck auf mich und ich habe auch kein Problem damit, mehrere Notensatzprogramme zu bezahlen.
Bevor ich dann aber endgültig gekauft habe, habe ich auf der Primus Seite den Hinweis gelesen, dass "bald" ein neues Release 2.0 herauskommen würde. Da war meine (sicher mehr als verständliche Reaktion) natürlich, "ok, dann warte ich das noch ab und kaufe dann Primus 2.0, dann habe ich das neueste vom neuen".
Ich weiß nicht mehr zu 100%, wann das war, aber es ist keinesfalls übertrieben, wenn ich sage, dass das MINDESTENS(!) 10 Jahre her ist (subjektiv würde ich sagen, eher noch länger, vielleicht aucht 12 Jahre oder noch länger). Und dann nahm das Schicksal seinen Lauf, in unregelmäßigen Abständen gab es immer wieder mal die gleichen Ankündigungen, aber es gab auch immer wieder die gleichen Anfragen. In teilweise sehr groben Abständen, also durchaus auch mal 2 Jahre oder länger.
Irgendwann (vor mindestens 3 oder 4 Jahren) habe ich für mich beschlossen, dass ein Warten auf Primus 2.0 nicht mehr angesagt ist, ich selbst habe auch nur ein beschränktes Leben (das mag jetzt überzogen klingen, aber ich bin weder jung noch gesund und diese Wartezeiten überfordern mich definitiv) und habe mich endgültig dazu entschieden, weiter bei Capella zu bleiben, insbesondere wo dort mit Version 8 (und inwischen Version 9) sehr wohl wieder "Leben in die Bude" gekommen ist und eine ganze Menge meiner sonst vorhandenen Kritikpunkte behoben worden sind.
Seit mindestens 4 Jahren bin ich zudem der festen Überzeugung, dass es kein Primus 2.0 mehr geben wird. Zumindest nicht in meinem Leben und bis dato hat sich meine Befürchtung auch bestätigt. Vor 4 Jahren wurde mir hier noch nahegelegt, ich hätte allenfalls eine vorzeitige Fehlentscheidung getroffen, aber auch diese 4 Jahre sind sang- und klanglos verstrichen, genau wie ich es vermutet hatte. Ich kann nicht beurteilen, woran es liegt, ich will es auch gar nicht beurteilen, aber für mich ist das Thema definitiv erledigt und ich bin froh, vor 4 Jahren den richtigen Schritt gegangen zu sein.
So sieht es für mich aus. Das ist keine boshafte Kritik, das steht mir nicht zu, aber es ist eben so, wie es ist.
Also, ich kann deine Enttäuschung zwar nachvollziehen, Noibbie, aber nicht teilen. Es ist ja nicht so, dass man mit Primus nicht arbeiten kann. Ich bin zu mindestens 98 Prozent damit zufrieden. Und außerdem gibt es ja Alternativen für jede(n), deren/dessen Zufriedenheitslevel niedriger ist.
Ich denke, auf das ultimative Update warten ist wie auf den Traumprinzen warten für ein Mädchen. Das ist einfach der falsche Ansatz, weil sie dadurch zu leben versäumt. Nicht warten, sondern sich überraschen lassen, würde ich ihr raten. Denn vielleicht entpuppt sich der Traumprinz, falls er überhaupt schon geboren wurde, als stinkreicher Langweiler, und der eiserne Heinrich ist der wahre Held?
Ich arbeite einfach weiter mit Primus und warte nicht (mehr). Meine musikalischen Ideen brauche ich HEUTE auf Papier und nicht irgendwann.
Betriebssysteme Windows 10 64-Bit Home, Arch Linux Manjaro (mit MuseScore) Programme: Capella 2008, PriMus Publisher, Cakewalk Sonar Pro, Pianoteq 8 Interessen: Klassik, moderne E-Musik, Jazz und Chanson Instrumente: Klavier, Klarinette, Akustikgitarren
Primus 2.0 wäre gar nicht nötig, wenn die GROBEN Fehler in Vers. 1 mal bereinigt würden. Aber da wird ja regelmäßig von Herrn Schardt und seinen Fanboys geblockt, drumrumgeredet, abgelenkt etc. Letztlich ist der Anwender immer selber Schuld. Besonders den zusätzlichen Schriftsatz (als Alleinstellungsmerkmal beworben) kannste in die Tonne kloppen. Wurde schon zur Genüge von Grafik-Profis hier kritisiert. I.d.R. wurden sie dann gesperrt, statt ihre Kritik zu NUTZEN... einfach nur traurig. Wenn man so eine Funktion bewirbt, sollte man sie auch ernsthaft entwickeln und Kritiker nicht abspeisen mit: "ist halt 'n Notensatzprogramm". Bei einem E-Bike mit defektem Motor oder Akku sagt der Hersteller ja auch nicht: "ist halt nur 'n Fahrrad, musst du dich halt mal anstrengen...".
Ich finde es gar nicht traurig, dass diese Kritiker gesperrt/gelöscht wurden. Wer keine Kinderstube hat und sich nicht maßvoll äußern kann, hat in einer Community wie der diesen nichts verloren.
Notationsprogramme: MuseScore, Sibelius|First PC-System: Windows 11 (64 Bit)
Kritiker sind an der PriMus-Hotline willkommen und werden vorbehaltlos angehört. Maßlose Pöbler ohne Kinderstube werden hier gesperrt, aber nicht von mir - das kann ich gar nicht - sondern vom Admin. Denn in diesem Forum sind alle an einem fruchtbaren Austausch und gegenseitiger Hilfe interessiert. Das geht nur mit respektvollem Umgang.
Fakten bleiben Fakten. D.h. Fehler im Programm sollten behoben werden, egal, ob du den Kritiker "nett" findest oder nicht. Billiges Ablenkmanöver. "Fruchtbar" wird ein Austausch erst dann, wenn du Kritik ernst nimmst und nicht ständig abbügelst. Naja, wer Jahrzehnte lang Ankündigungen macht, die er nicht halten kann oder will... Man weiß solche Leute einzuordnen. Ist halt dein Geschäft, das da den Bach runter geht.