Ist das eine Standardeinstellung von Sibelius? In einer Partitur mit Liedtext sah ich gerade, dass ein Bindestrich nicht nur am Ende der Zeile, sondern auch am Beginn der Folgezeile (also vor der ersten Silbe in dieser Zeile) gesetzt wurde? So etwas habe ich noch nie im Notensatz gesehen.
Notationsprogramme: MuseScore, Sibelius|First PC-System: Windows 11 (64 Bit)
Moin, Klaus, tatsächlich wird es heutzutage immer öfter von dem einen oder anderen Komponisten verlangt. Gar keine schlechte Idee, das anzubieten, insbesondere, falls es toggelbar wäre (vielleicht mal in capella...?). Viele Grüsse, asterdos
BS: Windows 11 Pro-64bit; GK: Intel(R) UHD Grafics 730 PC (2023-07-21): 12th Gen Intel(R) Core(TM) i5-12400 2,50 GHz; RAM 16,0 GB Programme: jeweils neueste Versionen von capella 10, capellaScan, capellaReader, sowie capriccio und tonica fugata 15; capella-Nutzer seit DOS-Zeiten, als das Programm noch "allegro" hieß Instrument: Bassposaune (hauptsächlich sinfonische Musik, sowie Blechquart-, quint- und sonstige -ette), Violine, Gitarre, Gesang
ich kann mich (noch) nicht recht damit anfreunden, einfach weil es etwas ungewohnt ist. Der Bindestrich am Zeilenanfang "trendet" aber immer mehr. Elaine Gould schreibt: "Folgt die nächste Silbe auf der ersten Note des neuen Systems, dann ist es am deutlichsten, zusätzlich einen einzelnen Bindestrich am Systembeginn zu platzieren (obwohl er in manchen Ausgaben fehlt). Folgt die nächste Silbe erst auf einer späteren note des neuen Systems, setze man eine Reihe von Bindestrichen." (Dt. Ausgabe, S. 489)
@asterdos: Naja, per Trick lässt es sich mit fast jedem Notationsprogramm realisieren. Aber das Feature ungefragt und alternativlos aufgedrückt zu bekommen, finde ich weniger prickelnd...
@fawe: Danke für das Zitat. Interessant.
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Zitat von Klaus im Beitrag #4Naja, per Trick lässt es sich mit fast jedem Notationsprogramm realisieren.
Stimmt ... und das "Hinzufügen" eines Bindestrichs ist wahrscheinlich leichter als einen vielleicht unerwünschten Bindestrich wieder los zu werden. Übrigens: das Buch von Elaine Gould ist wirklich fantastisch und relativ teuer, aber ich denke, es ist sein Geld mehr als wert.
Gruß Günter
Programme: PriMus Publisher 1.1|MuseScore Studio 4.4.3|SPP 7.0 Betriebssysteme: WIN10 Pro|Linux Mint 21.3 Musik: Notensatz (generell) und Akkordeon (von Solo bis Orchester und von E- bis U-Musik)
Dann bin ich umso mehr froh, als wir Leute hier in der Community haben, die es besitzen und zum Nutzen aller daraus zitieren. Sorry - ich glaube schon, dass es sein Geld wert ist. Aber prinzipiell erwarte ich von einem modernen Notationsprogramm, dass es per default tut, was verlangt ist... Die Erfahrung lehrt leider immer wieder, dass auch die besten Programme ihre Ausreißer haben.
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Ich find's interessant, dass die Klammer bei der Übersetzung stehengeblieben ist: "(obwohl er in manchen Ausgaben fehlt)" - Das ist eine Übernahme aus der englischen Version: "(although some editions omit this)", wo diese Strichsetzung ja auch herkommt. In der "deutschen" Notensatztradition ist der Strich unüblich, und eigentlich ist "Hals über Kopf" schon etwas an die hiesigen Abweichungen angepasst. Aber die überbalkten Silben werden auch immer öfter verlangt und machen manche Rhythmen klarer, entsprechen aber auch nicht den traditionellen Regeln hierzulande ... Das zeigt aber, dass Notensatz keine "tote" Angelegenheit ist, sondern sich weiterentwickelt. - Ob mans positiv oder negativ findet, bleibt wohl subjektiv. Wegen des Preises: 75 Pfund für die Englische Version und 95 Euro für die deutsche sind stolze Preise, die sich aber auf jeden Fall rentieren, wenn man sich intensiver mit Notensatz beschäftigt.
Ich habe in der „Ultimate“ unter Notensatzregeln -> Text die Option „Trennstrich am Anfang von Systemen erlaubt“. Damit kann man den Strich an- und abwählen. Weiß nicht, wie's bei der mittleren Version ist. Bis gerade wusste ich nichts von diesem Strich, die Option war auch nicht angewählt. Ich wäre auch nie auf die Idee gekommen, ihn zu setzen.
Dr. T's Copyist (1991), capella (1992 bis 2000) Sibelius (aktuelle Version, seit 2000), MuseScore 4 (gelegentlich), Windows 10 (64 bit)
Die überbalkten Silben sah ich erstmals im Orgelbuch zum (nicht mehr ganz) neuen Gotteslob. Das Notenbild wird damit tatsächlich klarer, überschaubarer...
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Zitat von Henning im Beitrag #8Ich habe in der „Ultimate“ unter Notensatzregeln -> Text die Option „Trennstrich am Anfang von Systemen erlaubt“. Damit kann man den Strich an- und abwählen. Weiß nicht, wie's bei der mittleren Version ist. Bis gerade wusste ich nichts von diesem Strich, die Option war auch nicht angewählt. Ich wäre auch nie auf die Idee gekommen, ihn zu setzen.
In Sibelius (mittel) hat man keinen Zugriff auf die Notensatzregeln. Die FB-Gruppe drängt mich immer wieder dazu, die Ultimate zu kaufen und keine "crippled version" zu benutzen, aber das kommt für mich nicht in Frage. Mich wundert nur, dass die Macher keinen Ehrgeiz haben, eine Gratissoftware wie MuseScore zu übertreffen...
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Der Bindestrich am Beginn einer neuen Zeile scheint ein britisches Phänomen zu sein, aber nicht bei allen Publishers. Sibelius ist lt. Wikipedia britischen Ursprungs. Ob die amerikanische Sibelius-Edition das auch hat? Vielleicht hängt es ja von Spracheinstellungen ab. Ich benutzte allerdings Primus Publisher und kenne Sibelius überhaupt nicht.
Referenzen:
A. UK:
Positiv getestet auf Bindestrich auch am Zeilenanfang:
-The Church Hymnary, 3rd edition, 1975, Edinburgh, Staff edition: Es ist in Scotland und Wales verbreitet (bei den Presbyterian Churches). -Hymns and Psalms, Methodist Publishing House, London -Carols for Choirs 1 (das grüne; blau und rot habe ich gerade nicht zur Hand), ed./arr: Reginal Jacques and David Willcocks, Oxford University Press 1961 -NOEL! Carols and Anthems, ed. David Hill, Novello, London 2000
Negativ:
-Carols Old and New, 100 Settings for SAM, Malcom Archer & Alan Ridout, Kevin Mayhew 1992, Bury St. Edmunds -Hymns Ancient & Modern New Standard, Canterbury Press, 2000, weder in der Organistenausgabe noch in der Melody Edition.
B: USA
Alles negativ:
-The Hymnal 1982, Church Hymnal Corp, New York, N.Y (Episcopal Church) -The Celebration Hymnal, Word Music, 1997 (Protestant/Evangelical) -Lutheran Service Book, Pew Edition, Concordia Publishing House 2014 -LDS Hymnal, Salt Lake City, 2002 -auch bei OCP habe ich das noch nie gesehen.
Zitat von Burkhard im Beitrag #12Ob die amerikanische Sibelius-Edition das auch hat? Vielleicht hängt es ja von Spracheinstellungen ab.
Wie gesagt: Man kann diese Option in der Vollversion einstellen. Bei mir (deutsche Version) war es nicht angewählt. Auch als ich in der Anfangszeit, als es noch keine deutsche Version gab, mit der englischsprachigen Version gearbeitet habe, ist mir dieser Strich nie aufgefallen.
Dr. T's Copyist (1991), capella (1992 bis 2000) Sibelius (aktuelle Version, seit 2000), MuseScore 4 (gelegentlich), Windows 10 (64 bit)
Da ich die mittlere Sibeliusversion benutze, habe ich wohl einige versteckte Nachteile. Laut Auskunft von Herrn Walker (scheint ein Mitarbeiter bei Avid zu sein) auf Facebook, verwendet die mid-tier Engraving Rules der Version 2, während die Ultimate Version 3 verwendet... Eine Schlamperei, wenn ihr mich fragt. Wie kommen die User einer kleineren Programmversion dazu, Fehler aus alten Versionen mitzuschleppen?
Was den Bindestrich am Zeilenbeginn betrifft: Solange das nicht auch im konventionellen Buchdruck üblich ist, will ich auch im Notensatz nichts davon wissen.
@Henning: Ich werde das testen, sobald ich wieder zuhause bin. Danke einstweilen!
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