Gerade bin ich beim Surfen über Sibelius First gestolpert. Offensichtlich habe ich das lange Zeit sehr hochpreisige Sibelius schon zu lange ignoriert. "First" ist anscheinend eine abgespeckte, aber kostenlose (!) Version. Hat jemand damit Erfahrungen? Ich installiere es gerade...
LG Klaus
Notationsprogramme: MuseScore, Sibelius|First PC-System: Windows 11 (64 Bit)
Eine erste Frage habe ich schon: Wie komme ich dazu, dass Sibelius First den bekannten Opus-Notenfont verwendet? Es ist eine andere Notenschriftart voreingestellt, die mir nicht besonders zusagt.
Notationsprogramme: MuseScore, Sibelius|First PC-System: Windows 11 (64 Bit)
Ich kann jetzt nur für die Vollversion sprechen: Unter „Erscheinungsbild“ gibt es die Anweisung „Stilvorlagen importieren“. Dort lassen sich verschiedene Kombinationen von Noten- und Textfonts anwählen.
Edit: Ich habe gerade mal den Vergleich auf der Homepage angesehen. Es scheint in der First-Version nicht möglich zu sein. Die Möglichkeiten sind wirklich arg eingeschränkt...
Dr. T's Copyist (1991), capella (1992 bis 2000) Sibelius (aktuelle Version, seit 2000), MuseScore 4 (gelegentlich), Windows 10 (64 bit)
Erfahrungen habe ich keine, aber ich informiere mich gerne im Netz. Es scheint nicht anders als bei anderen Programmen zu sein: ... zum Appetit anregen ...
Die Einschränkungen (z. B. nur 4 Notenzeilen) sind für mich schon zu gravierend. Ich sehe also keine Notwendigkeit, es auch nur testweise zu installieren, lese aber hier natürlich gerne darüber .
Gruß Günter
Programme: PriMus Publisher 1.1|MuseScore Studio 4.4.3|SPP 7.0 Betriebssysteme: WIN10 Pro|Linux Mint 21.3 Musik: Notensatz (generell) und Akkordeon (von Solo bis Orchester und von E- bis U-Musik)
Eigentlich alles. Es tut mir leid, ich hätte mich wirklich gerne mit dem Programm befasst, da ich vor allem das Layout mit dem Opus-Font sehr gediegen finde.
Es beginnt schon mit der Größe der Installationsdatei: Knapp 900 MB, das kann doch nicht deren Ernst sein. Sodann: Um das Programm zu starten, muss ich mich erst in einem Dienstprogramm (Avid Link) einloggen. Startet Sibelius dann endlich, dauert dies etliche Sekunden, wo ich von einem musikalischen Tusch erschreckt werde. Abschalten kann man diese Zwangsbeglückung nicht (oder ich habe nicht gefunden, wo). Nun zum eigentlichen Notensatz. - Die Noten passen sich (hinsichtlich ihrer Abstände) nicht ausreichend dem Liedtext an. Vielleicht bin ich von PriMus diesbezüglich verwöhnt... - Die Noteneingabe erfolgt intuitiv nach Notennamen; für h muss man allerdings (nach englischer Nomenklatur) b eingeben. Das führt zu oftmaliger Fehleingabe, denn mittels h wird ein Crescendozeichen in die Partitur eingefügt. - Der verwendet Musikfont gefällt mir im Vergleich zu "Opus" gar nicht. Sehr subjektiv, ich weiß. - Die Liedtexteingabe ist irritierend. Beim Schreiben der Silben stehen diese höher, erst beim Weiterspringen zur nächsten Note springen sie auf ihre tatsächliche Höhe. - Der Liedtext scheint nur unterhalb der Noten platzierbar zu sein; für meine Anwendungen (Orgelsatz zu Kirchenliedern) brauche ich ihn aber darüber. Tatsächlich gibt es im Textmenü diese Funktion; sie scheint aber wirkungslos zu sein. - Auftakt funktioniert. Aber der Schlusstakt bleibt immer ein vollständiger Takt. Löschen einer überflüssigen Pause auf die letzte Zählzeit ist zwar möglich, aber es bleibt ein unnatürlicher Abstand zum Schlussstrich, der auf das Fehlen der Pause hinweist. - Nach Fertigstellung einer Partitur, welche sich über zwei Zeilen erstreckte, hatte ich plötzlich einen riesigen (!) Abstand zwischen beiden Notenzeilen. Offenbar gleicht Sibelius die Zeilenabstände so auf, dass die Seite gleichmäßig gefüllt ist. Bei größeren Partituren gewiss sinnvoll, aber in meinem Fall ein No-Go.
An dieser Stelle hatte ich eigentlich schon den Punkt erreicht, wo ich merkte, dass ich mit Sibelius First nicht so arbeiten kann, wie ich es eigentlich möchte.
Freilich: Es ist eine Gratisversion. Dessen bin ich mir schon bewusst. Im Vergleich zu der umfangreichen Funktionalität von MuseScore können die kostenpflichtigen Programme nur verlieren.
Notationsprogramme: MuseScore, Sibelius|First PC-System: Windows 11 (64 Bit)
Edit: Das mit dem Schlusstakt war behebbar. Man muss die Pause offenbar zweimal löschen. Das erste Löschen macht sie nur unsichtbar. Beim zweiten Löschen ist sie wirklich weg und der überschüssige Platz verschwindet. Entschuldigung, Sibelius.
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Alles klar, fast alles Dinge, die sich (zumindest in der Vollversion) mit wenigen Klicks ändern lassen.
Sibelius ist ein großes, mächtiges Programm. Und das scheint auch bei der kleinen Free-Version immer noch im Hintergrund zu laufen. Es wurden anscheinend nur Funktionen deaktiviert.
Die Liedtextautomatik (Abstände) lässt sich anpassen. Die Ausrichtung nach der Eingabe liegt daran, dass das Programm abwartet, ob eine Note eventuell in den Liedtext hineinragt. Dann wird die ganze Textzeile entsprechend verschoben.
Zitat von Klaus im Beitrag #6Im Vergleich zu der umfangreichen Funktionalität von MuseScore können die kostenpflichtigen Programme nur verlieren.
Das stimmt. Ich dachte eigentlich, dass MuseScore dazu führt, dass alle kostenpflichtigen Programme einen gewissen Mindeststandard einhalten. Aber wenn man sich dann capella oder forte ansieht... Und wenn MuseScore jetzt noch die Musikausgabe verbessert und eine Scan-Funktion implementiert...
Dr. T's Copyist (1991), capella (1992 bis 2000) Sibelius (aktuelle Version, seit 2000), MuseScore 4 (gelegentlich), Windows 10 (64 bit)
Zitat von Henning im Beitrag #8Das stimmt. Ich dachte eigentlich, dass MuseScore dazu führt, dass alle kostenpflichtigen Programme einen gewissen Mindeststandard einhalten. Aber wenn man sich dann capella oder forte ansieht... Und wenn MuseScore jetzt noch die Musikausgabe verbessert und eine Scan-Funktion implementiert...
Das sind nun gerade die Funktionen, die ich nicht zwingend brauche. Wenn Musescore mehrere Musikstücke in einem Dokument halten könnte, dazu noch freie Textabsätze, Bilder etc., dann wäre es für mich eine richtige Alternative (die früher einmal vorhandene "Album"-Funktion war kein adäquater Ersatz dafür).
Zugegeben: die Funktionalität von Musescore ist schon beeindruckend, die Bedienung will sich mir aber nicht immer spontan erschließen. Vielleicht müsste ich mich noch intensiver damit beschäftigen, aber ... siehe vorherigen Absatz.
Gruß Günter
Programme: PriMus Publisher 1.1|MuseScore Studio 4.4.3|SPP 7.0 Betriebssysteme: WIN10 Pro|Linux Mint 21.3 Musik: Notensatz (generell) und Akkordeon (von Solo bis Orchester und von E- bis U-Musik)
[[File:Maienkönigin.pdf]]Zunächst einmal: Vielen Dank an alle, die sich an dieser Diskussion beteiligen (ich bin mir bewusst, dass meine "Problemchen" sehr nervig sind...). Sibelius ist für mich Neuland, aber das Entdecken ist aufregend und mühsam zugleich.
Nach anfänglicher Frustration ist es mir nun doch gelungen, mit Sibelius First einen Orgelbegleitsatz so hinzubekommen, dass ich leidlich damit zufrieden bin (siehe Dateianhang). Die abgespeckte Programmversion bietet immer noch eine erstaunliche Fülle an Funktionen - die allerdings auch entdeckt werden wollen.
Ein Detail"problem": Automatisch generierte Taktzahlen mag ich nicht besonders, bei einem Projekt wie einem einfachen Orgelbegleitsatz, der nur wenige Takte umfasst, wirken sie fast störend. Da das von mir notierte Opus nur zwei Zeilen umfasst, konnte ich die Taktzahl am Beginn der zweiten Zeile zwar nicht löschen (wer weiß, vielleicht geht das ja auch irgendwie?), aber außerhalb der Seitenansicht verschieben. Keine exzellente Lösung, aber es klappt.
Ich gestehe, dass ich mich derzeit mit dem Gedanken trage, die "Normalversion" (also nicht die teure "Ultimate") anzuschaffen. Am wichtigsten wäre mir, damit den Font "Opus" nutzen zu können. Leider fand ich dazu im Internet bisher keine Angaben, sodass ich die Frage gerne an euch weiterreiche: Kann in Sibelius (Normalversion für 160 Euro) der verwendete Notenfont getauscht werden? Falls ja: Welche Schriften stehen zur Auswahl?
Danke schon vorab für eure Antworten!
LG Klaus
Klaus
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Ich kann leider nur das sagen, was auf der AVID-Vergleichsseite steht. Du kannst Dich aber mal an M3C in Berlin wenden, die den deutschen Vertrieb haben. Die sind normalerweise sehr hilfsbereit.
Dr. T's Copyist (1991), capella (1992 bis 2000) Sibelius (aktuelle Version, seit 2000), MuseScore 4 (gelegentlich), Windows 10 (64 bit)
Mittlerweile habe ich mit Sibelius First gute Erfolge erzielt; es ist mehr möglich als was auf den ersten Blick sichtbar ist.
Freie Wahl des Notenfonts? So kann etwa beim Import einer XML-Datei der Notenfont-Stil frei ausgewählt werden; auf diese Weise ist auch die Verwendung des von mir so geschätzten Opus-Fonts möglich - auch abseits eines jedmaligen XML-Imports, indem man sich eine Vorlagendatei anlegt.
Vertikale Verschiebung der Lyrics? Bei Kenntnis der richtigen Tastenkürzel ist es ein Kinderspiel, den Liedtext vertikal zu verschieben, sodass er etwa über dem System zu stehen kommt. In den größeren Versionen des Programms ist eine eigene Funktion dafür vorgesehen, sodass dieser Vorgang komfortabler zugänglich gemacht ist - aber es geht im Bedarfsfall auch mit der Free Version. Per Textelement lassen sich auch Strophenblöcke unterhalb der Noten anhängen, wie dies in den Orgelbüchern zum Kirchengesang üblich ist.
Atemzeichen und Seitenzahlen Atemzeichen werden von Sibelius First nicht angeboten, aber auch hier kann man sich mit Textelementen helfen, die - einmal vorformatiert - per Copy & Paste an den vorgesehenen Stellen in der Partitur eingefügt werden können. Unerwünschte Seitenzahlen, die sich in Sibelius First nicht ausblenden oder formatieren lassen, verschiebe ich per Maus aus dem druckbaren Bereich. Nicht gerade eine Königslösung, aber es funktioniert.
Fazit: Erstaunlich, was mit dieser Software in ihrer Gratisversion schon möglich ist.
PS: Seitenränder und Rastralgrößen sind fix vorgegeben; wer diese Parameter bearbeiten will, muss zur Standardversion greifen. Auch unsichtbare Taktstriche (nützlich etwa, um Takte am Ende der Zeile zu teilen, wo dies sinnvoll erscheint), sind in Sibelius First nicht verfügbar.
Notationsprogramme: MuseScore, Sibelius|First PC-System: Windows 11 (64 Bit)
klingt ja nicht schlecht, aber ... weshalb oder für wen machst du das denn?
Du hast, wie ich deiner Signatur entnehme, den PriMus Publisher: - vertikale Lyricsverschiebung: Shift+Drag&Drop - Strophenblöcke: Textabsätze - Atemzeichen: gibt’s als Zeichen - Seitenzahlen: als Platzhalter in Kopf- oder Fußzeile - Seitenränder und Rastalgrößen: flexibel einstellbar - unsichtbare Taktstriche: ja
Programme: PriMus Publisher 1.1|MuseScore Studio 4.4.3|SPP 7.0 Betriebssysteme: WIN10 Pro|Linux Mint 21.3 Musik: Notensatz (generell) und Akkordeon (von Solo bis Orchester und von E- bis U-Musik)
meine "Tests" finden aus reiner Lust am Neuen statt. Den Text über Notenschriftarten aus dem Link kenne ich. Auch verstehe ich die darin enthaltene Kritik am Opusfont. Doch was soll ich sagen: Mir gefällt Opus ungemeint.
Das neue Orgelbuch zum Gotteslob (Österreichteil) ist mit Sibelius unter Verwendung von Opus gesetzt. Es gefällt mir 10mal besser als das m.E. recht lieblos gesetzte Pendant für den Stammteil, welches mit Finale unter Verwendung von Maestro gesetzt wurde.
Also: Rein subjektive Vorliebe.
Notationsprogramme: MuseScore, Sibelius|First PC-System: Windows 11 (64 Bit)
Und Maestro war schon besser als Petrucci ... und heute hat Finale den Zeichensatz "November" (warum wohl?). Über Geschmack lässt sich halt doch nicht streiten.
Gruß Günter
Programme: PriMus Publisher 1.1|MuseScore Studio 4.4.3|SPP 7.0 Betriebssysteme: WIN10 Pro|Linux Mint 21.3 Musik: Notensatz (generell) und Akkordeon (von Solo bis Orchester und von E- bis U-Musik)