Auf jeden Fall! Maestro war ein Quantensprung (gabs auch Opus-ähnlich als "Maestro Wide"). Petrucci fand ich immer schon unterirdisch. Ist November jetzt etwa Standardfont bei Finale? Früher musste der für teures Geld zugekauft werden... November erfüllt die Vorgaben auf jenem Link aus der Lilypond-Doku natürlich in guter Weise; da ist alles schön abgerundet. Allein, das Druckbild gefällt mir nicht...
Meine Grundsatzfrage lautet, ob der klassische Notenstich aus heutiger Sicht perfekt war - oder ob man auch damals zu filigraneren Stempeln gegriffen hätte, wenn dies technisch machbar gewesen wäre. Allerdings weiß ich über die Grenzen des Machbaren im alten Notenstich leider so gut wie gar nichts.
Inzwischen habe ich eine meiner Sibeliuspartituren in MuseScore geladen; bei gleicher Rastralgröße (1,70 mm) wirkt die Partitur in Sibelius (mit Opus) wesentlich größer als in MuseScore (mit Bravura, welcher mein Lieblingsfont in diesem Programm ist). Auf diese Weise spart Sibelius natürlich Platz. Zudem gleicht Sibelius den Platzbedarf von Liedtext mit dem relativen Platzbedarf der Noten perfekter aus als MuseScore dies tut.
Notationsprogramme: MuseScore, Sibelius|First PC-System: Windows 11 (64 Bit)
Zitat von Klaus im Beitrag #16Ist November jetzt etwa Standardfont bei Finale? Früher musste der für teures Geld zugekauft werden...
Das ist auch heute noch so ... 80 Euro.
Mein Traum: mehrere Musikfonts ladbar (z. B. nach dem Standard Music Font Layout) und "mischbar" (man wählt die Zeichen aus verschiedenen Zeichensätzen, aber außer bei Finale ist mir da nichts bekannt). Bravura ist übrigens ein solcher "SMuFL-Font".
Gruß Günter
Programme: PriMus Publisher 1.1|MuseScore Studio 4.4.3|SPP 7.0 Betriebssysteme: WIN10 Pro|Linux Mint 21.3 Musik: Notensatz (generell) und Akkordeon (von Solo bis Orchester und von E- bis U-Musik)
Einer Mischbarkeit oder vielmehr: einer Mischung von Fonts stehe ich durchaus kritisch gegenüber. Im Regelfall sind die verschiedensten Zeichen innerhalb eines Fonts wohl stilistisch als Einheit erkennbar. Ob es gut täte, Kreuze aus Maestro mit Be aus Petrucci und Viertelnoten aus Gonville zu mischen?
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Zitat von Klaus im Beitrag #18Einer Mischbarkeit oder vielmehr: einer Mischung von Fonts stehe ich durchaus kritisch gegenüber. Im Regelfall sind die verschiedensten Zeichen innerhalb eines Fonts wohl stilistisch als Einheit erkennbar. Ob es gut täte, Kreuze aus Maestro mit Be aus Petrucci und Viertelnoten aus Gonville zu mischen?
Da habe ich wohl mit "mischbar" den falschen Begriff gewählt, denn eine solche Reaktion war damit nicht gemeint. So wie du es schilderst, würde ich das auch nie machen (womöglich noch einen "Normalen" mit einem Jazz-Font mischen). Ich hätte vielleicht von "zwei - oder mehrere - Fonts parallel benutzen" reden sollen, das beschreibt es wahrscheinlich besser, was ich meine. Folgende Situationen: - in einem bevorzugten Font sind einige Zeichen nicht enthalten, die könnten dann aus einem anderen stammen - ein Zeichen gefällt ganz und gar nicht - die Größe passt nicht. Ich bevorzuge z. B. einen relativ "engen" Notensatz und mir sind in PriMus da manchmal die Dynamikzeichen zu groß. Man kann sich da zwar mit Tricks behelfen, aber das kostet deutlich mehr Zeit. - auch wieder PriMus: Symbole in Textabsätzen, die gehören m. E. in diesem Fall anders zur Grundlinie positioniert. Die Grundlinie, die jetzt "mittendurch" geht, passt für Zeichen in den Noten, aber nicht im Text.
Besonders die beiden PriMus betreffenden Punkte lassen mich derzeit überlegen, hier mal einen Font-Editor auszuprobieren ... es sei denn ... ich hoffe immer noch auf baldige Version 2.
Gruß Günter
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Eigentlich passt der Thread immer weniger, weil es mir inzwischen um Vergleiche zwischen den versch. Notensatzprogrammen geht.
Notenabstände und Lyrics: 1) Sibelius verteilt im Schnitt sehr gut und optisch wohlgefällig. 2) MuseScore kann zwar konfiguriert werden, was die Mindestabstände zwischen Lyrics-Silben betrifft; das Zueinander von ausgewogener Noten- und Lyricsverteilung ist aber lange nicht so gut wie in Sibelius (First). 3) PriMus verteilt (ähnlich Sibelius) erstklassig.
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Zitat von Klaus im Beitrag #21Eigentlich passt der Thread immer weniger, weil es mir inzwischen um Vergleiche zwischen den versch. Notensatzprogrammen geht.
Stimmt ... aber ein nach wie vor spannendes Thema. Sollte es zum Thema "Vergleiche" ein eigenes Unterforum geben? Alternativ: in der "Plauderecke" weitermachen.
Dazu habe ich zum Thema "Mischen von Notenfonts" noch eine interessante "Meinung" gefunden: "There is nothing to keep you from mixing characters from different fonts if you desire. In my regular engraving I use Maestro as my principal font and my own [...] fonts for dynamics and articulations. The important thing [...] is to find a combination that suits your taste." (zitiert aus Steven Powell "Music Engraving Today", 2. Auflage, S. 202)
Gruß Günter
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Leider kann ich die inzwischen begonnene Diskussion nicht mehr teilen oder sonstwie bearbeiten. Inzwischen quäle ich nicht nur euch hier, sondern habe eine Facebookgruppe für Sibelius-User angezapft, die zumindest ein wenig Hintergrund liefern können.
Derzeit versuche ich gerade herauszubekommen, wie ich jenen Automatismus, der ab einem Seitenfüllgrad von 65 % die Notenzeilen gleichmäßig über die ganze Seite verteilt, ausgehebelt habe. Ja, in der Tat: Sibelius First lässt dies an sich nicht zu, weswegen es ja diesen Automatismus besitzt. Trotzdem ist es mir bei vielen Partituren gelungen, diesen Ausrichtungsautomatismus zu umgehen. Aber fragt mich bloß nicht wie; jeder Versuch, den "Tathergang" zu rekonstruieren und "dingfest" zu machen, scheiterte mir bisher.
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Ich habe das Prozedere zur Überlistung der Abstandsautomatik gefunden!
Mit ein paar Tricks lassen sich Sibelius First eine Menge Funktionen abtrotzen, die man normalerweise erst beim kostenpflichtigen größeren Bruder bekommen würde: * Einstellung der Seitenränder (normalerweise 15 mm fix) * Auswahl des Musikfonts (normalerweise nur "Helsinki") * Einstellung der Rastralgröße (normalerweise nur 7,0 mm) * Blockstrophen unterhalb der Noten * Irreguläre Takte, auch mitten im Stück (normalerweise nur Auftakt)
... und einiges mehr.
Erstaunlich, was man mit dieser Gratisversion alles zustande bringt.
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