Ich suche nach einer Möglichkeit, die automatische Verwendung von Ligaturen (fi usw.) zu unterbinden. Geht das nur mit einem breitenlosen Leerzeichen (U+200B), oder kann man das in Capella auch generell abschalten?
Zitat von fawe im Beitrag Dickere Linien erwünscht ... Jetzt suche ich nur noch nach einer Möglichkeit, die automatische Verwendung von Ligaturen (fi usw.) zu unterbinden. Geht das nur mit einem breitenlosen Leerzeichen (U+200B), oder kann man das in Capella auch generell abschalten?
Verstehe das Problem nicht. Hast Du dazu ein Beispiel?
das Problem ist folgendes: Ich habe zur Zeit etwas mit vielen Rezitationstönen auf dem Tisch, und nicht jede Silbe soll eine Note kriegen. Typographisch soll es anspruchsvoll sein, also muss ich auf Ligaturen (fi, fl, ...) besonders achten. Ein beliebig gewähltes Beispiel wäre das Wort "aufisst", das typographisch richtig ohne fi-Ligatur geschrieben wird.
Bei Capella beobachte ich, dass es bei Times New Roman als Liedtextschrift keine Ligaturen setzt, bei den meisten anderen aber schon. Im Beispiel 1. Zeile ist Times New Roman, 2. Zeile ist Calibri, 3. Zeile ist Minion Pro und 4. Zeile ist Minion Pro, wie es eigentlich sein sollte (hier erzeugt durch ein breitenloses Leerzeichen U+200B).
ligatur.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Vermutlich ist das genauso ein "Spezialproblem" wie die von mir schon mal angesprochenen Leerzeichen.
Wie Du gesehen hast habe ich zu den Ligaturen ein neues Thema erstellt, sonst geht es unter.
So wie ich es jetzt verstanden habe macht capella nichts bezüglich den Ligaturen. capella setzt einfach die einzelnen Buchstaben zusammen. Das Resultat ist dann abhängig von den verschiedenen Fonts: Bei Calibri hängen f und i zusammen und bei "Times new Roman" überschneiden sich f und der i-Punkt.
Für die Ligaturen gibt es im Unicode eigene Zeichen U+FB00..05. Daneben gibt es noch die verschiedenen Abstände U+2000....
Man könnte das Ganze in ein Plugin packen, welches folgende Resultate liefert: - Font ohne Anpassung - Ligaturen werden durch die speziellen Zeichen ersetzt. - Ligaturen werden durch spezielle Abstände gespreizt, Abstand wählbar.
Moin, fawe, nur mal so am Rande gefragt: Sehe ich das richtig, dass man Unicode – z.B. u+200b Alt-c – nirgendwo in capella eingeben kann, sondern sich beispielsweise aus Word über die Zwischenablage rüberkopieren muss? Oder gibt es da noch einen (verborgenen?) Trick? Die Sache mit Alt-4stelligerNummernblockcode kenne ich, aber viele Zeichen bekommt man ja wohl nur mit Unicode. Viele Grüße, asterdos
BS: Windows 11 Pro-64bit; GK: Intel(R) UHD Grafics 730 PC (2023-07-21): 12th Gen Intel(R) Core(TM) i5-12400 2,50 GHz; RAM 16,0 GB Programme: jeweils neueste Versionen von capella 10, capellaScan, capellaReader, sowie capriccio und tonica fugata 15; capella-Nutzer seit DOS-Zeiten, als das Programm noch "allegro" hieß Instrument: Bassposaune (hauptsächlich sinfonische Musik, sowie Blechquart-, quint- und sonstige -ette), Violine, Gitarre, Gesang
doch, Capella macht schon etwas. Hier mal die Buchstaben, wie sie korrekt getrennt und daneben als Ligatur aussehen:
ligatur2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Es sind zwar bei der Eingabe getrennte Buchstaben, wie das auch Word, InDesign usw. machen, sie werden aber vom Programm automatisch verbunden - egal, ob an dieser Stelle falsch oder richtig. Den meisten Nutzern dürfte es egal sein bzw. gar nicht auffallen. Bei mir ist es aber halt verlangt, dass es typographisch korrekt ist.
Es ist tatsächlich ein Unterschied, wie bei Times das "fi" in Capella aussieht und wie die korrekte Ligatur aussehen würde. Und bei Calibri gibt es auch einen Unterschied. Die Ligaturen werden also vom Programm erkannt und durch das entsprechende Zeichen ersetzt. Es liegt nicht an den Fonts, denn sonst würde bei Calibri der f-Querstrich nicht bis ans i reichen. Der ist beim Einzelzeichen kürzer. Bei Minion und Times hat auch die obere Serife im freistehenden kleinen i einen anderen Winkel als bei der Ligatur.
Was mich noch mehr irritiert: Warum reagiert Capella bei einer Schrift anders als bei den anderen?
über Word oder in Windows über die Zeichentabelle. Ich markiere mir in einem Ausdruck immer die Stellen, wo ich die Zeichen brauche und füge dann immer das gleiche per Strg+V im ganzen Dokument ein, bevor ich das nächste nehme.
Je besser die Schriftart ausgebaut ist, desto mehr Zeichen stehen natürlich zur Verfügung.
Alles klar, es gibt also nur die Umwegmöglichkeit. Naja, was soll's, capella ist ja schliesslich kein Textverarbeitungsprogramm. Vielen Dank.
BS: Windows 11 Pro-64bit; GK: Intel(R) UHD Grafics 730 PC (2023-07-21): 12th Gen Intel(R) Core(TM) i5-12400 2,50 GHz; RAM 16,0 GB Programme: jeweils neueste Versionen von capella 10, capellaScan, capellaReader, sowie capriccio und tonica fugata 15; capella-Nutzer seit DOS-Zeiten, als das Programm noch "allegro" hieß Instrument: Bassposaune (hauptsächlich sinfonische Musik, sowie Blechquart-, quint- und sonstige -ette), Violine, Gitarre, Gesang
Es kann zwischen der Darstellung von capella, einem Ligaturzeichen und der Darstellung mit dem Trennzeichen U+200C gewählt werden. Es werden alle Vorkommnisse in den Einfachtexten und im Liedtext umgewandelt.
Folgende Kombinationen werden berücksichtigt: fi, ff, fl, ft, ffi, ffl
danke für das Plugin, für das Du Dir ja einige Gedanken gemacht hast.
Für meine Zwecke ist das leider ähnlich unberechenbar wie das Verhalten von Capella. Einfach alles nach dem Gieskannenprinzip mit U+200C zu trennen, ist ja typographisch auch nicht wirklich richtig und schafft an anderen Stellen neue Probleme ... Abgesehen vom Arbeitsaufwand, an allen Stellen, an denen eine Ligatur stehen kann, das Trennzeichen wieder herauszulöschen.
Sinnvoller wäre es aus meiner Sicht, wenn Capella einfach prinzipiell keine Ligaturen setzen würde – was typographisch für ein Notensatzprogramm auch die korrekteste Lösung wäre (wenn es keine eierlegende Wollmilchsau ist) – und es dem Nutzer überlassen wäre, die entsprechenden Zeichen, je nach Kenntnis der Materie und dem Ausbau des verwendeten Fonts u.ä. zu verwenden.
Wie ich schon vermutet habe, ist das wieder ein "Luxusproblem", mit dem ich wohl lieber niemanden behelligen sollte ...
ist ja auch nur eine rudimentäre Implementation, welche bei Bedarf noch beliebig verfeinert werden kann.
Das Trennen mit U+200C stellt den Zustand von capella 7 her, wobei auch bereits gesetzte Ligaturen umgewandelt werden. Das Trennzeichen lässt sich aber auch mit dem Plugin wieder entfernen.
Mit dem Plugin lassen sich auch in einer Hilfspartitur Ligaturen, mit oder ohne Trennzeichen, generieren, welche einfach kopiert werden können, ganz ohne mühsames Eingeben von speziellen Zeichen.
Ich habe ja Capella 8 unter Wine/Linux installiert - und da verhält es sich anders als anscheinend unter Windows! Ich vermute deswegen, dass das keine Einstellung von Capella ist, sondern irgendein Schriftentreiber, der zentral vom OS zur Verfügung gestellt wird (in Linux könnte das die freetype Bibliothek sein, keine Ahnung).
Jedenfalls wird unter Linux bei Times New Roman keine Ligatur bei fi eingefügt, da sieht das immer so aus wie auf der linken Seite in dem Beispiel hier. Also f und i hintereinander, aber nicht per ligatur verbunden. Bei Calibri wiederum verhält es sich wie hier vorgeführt. Wenn das also wirklich vom OS kommt, müßte man also in Windows die entsprechende Konfiguration ändern (wobei ich nicht glaube, dass das geht, aber denkbar ist es schon, da müßte man TrueType Driver für aufbohren).
Das hat mich doch sehr interessiert, weil das auch in anderen Programmen interessant ist. Also erst einmal die schlechte Nachricht: Capella bietet tatsächlich von Haus aus keine Schnittstelle an, den Anwender entscheiden zu lassen, ob er Ligaturen will oder nicht. Unter Linux (ich weiß nicht, ob das unter Windows auch so implementiert ist) ist das seit Release 5.3 absolut genial in LibreOffice eingebaut, das ist beachtlich, da ist auch Kerning, "Mediaval" Characters u.v.m. implementiert.
Last not least läuft es aber immer auf dieselbe "Schnittstelle" hinaus und das ist tatsächlich doch der Font selbst. Und das ist eine wichtige Erkenntis. Ligaturen werden vom Treiber (bei Linux ist es demnach der OpenType Treiber) dann und nur dann verwendet, wenn es in der Fontdatei (Truetype *.ttf oder *.otf) ein spezielles Character für den gewünschten Effekt gibt. D.h. es wird beispielsweise fi durch ein einzelnes Zeichen ersetzt (für den Anwender sieht es aber nach 2 Zeichen aus, die verbunden erscheinen) und das wird nur dann gemacht, wenn es dieses Zeichen in dem Zeichensatz auch gibt. Ein anderes Beispiel wäre das skandinavische ae aus "maelk", das gibt es auch als einzelnen Buchstaben, das ist dann die Ligatur von a und e.
Auf Grund dieses Wissens könnte man (ist aber eine Fleißarbeit) beispielsweise die Fontdatei calibri.ttf mit einem Fonteditor bearbeiten, im Wikipedia gibt es eine Seite mit den Codes für diese Sonderzeichen (die findet man sonst nur sehr schlecht, ich habe das mal probiert, ist wirklich sehr schwer zu sehen, wenn man überhaupt nicht weiß, wo man suchen muss), löscht dort die ungewollten Ligaturen heraus und speichert den Font mit neuem Fontnamen (Achtung, es reicht nicht, den externen Namen zu ändern) ab, beispielsweise als calibriX.ttf (und den Font nennen wir auch calibriX).
Diesen Font installiert man ganz normal im System und nachher kann man den bei capella im Liedtext beispielsweise auswählen und dann ersetzt Capella auch nicht mehr fi usw. durch die entsprechende Ligatur, weil die schlicht nicht vorhanden ist.
Kleiner Ausflug nach LibreOffice: da kann man eine Option bei der Auswahl des Fonts angeben, die Optionen werden durch Doppelpunkt getrennt an den Fontnamen angeben, also beispielsweise so:
statt "Calibri" im Fontdialog gibt man "Calibri:-lega&-kern" an (das funktioniert sogar!), das bedeutet für den Schriftentreiber, dass er den Font Calibri verwenden soll, aber Legaturen und Kerning soll unterbunden werden (die sind per Default eingeschaltet). Es gbt nocht mehr Optionen als diese beiden, aber das sprengt hier den Rahmen für Capella.
Insgesamt interessantes Thema, solche Dinge sind vormals nur teuren Satzprogrammen (Quark Xpress usw.) vorbehalten gewesen. Jetzt kann es sogar eine Freeware Office Suite - toll! Also, lange Rede, kurzer Sinn, mit etwas Fleiss kann man sich "seinen" Liedtext Font selbst basteln und die Ligaturen fliegen raus.
Leider gibt es in Capella tatsächlich auch keine Möglichkeit, Zeichen mit Hilfe von Unicodes einzugeben. Ich habe alles ausprobiert, was es landläufig so gibt und ich finde ich keinen entsprechenden Hinweis im Internet. Persönlich halte ich es schon für sinnvoll, so etwas einzubauen, hat nicht die höchste Priorität, aber sinnlos ist es sicher auch nicht.