der aktuelle capella-Newsletter lässt mich einmal mehr daran zweifeln, dass capella-Software es wirklich ernst damit meint, sich möglichst nach Elaine Goulds »Hals über Kopf« zu richten:
Das "arco" in dem Notenbeispiel zeigt, wie man es nicht machen soll. Laut Gould gehört eine Anweisung wie pizz. oder arco über die Noten und wird nicht kursiv gesetzt. Ferner sollte klar sein, an welcher Note "arco" anfängt; ich vermute, dass es ab Beginn der Triole gelten soll – so wie es in dem Beispiel steht, gilt es allerdings streng genommen erst ab der zweiten Triolenviertel.
Det fiel mer uff...
Viele Grüße, asterdos
BS: Windows 11 Pro-64bit; GK: Intel(R) UHD Grafics 730 PC (2023-07-21): 12th Gen Intel(R) Core(TM) i5-12400 2,50 GHz; RAM 16,0 GB Programme: jeweils neueste Versionen von capella 10, capellaScan, capellaReader, sowie capriccio und tonica fugata 15; capella-Nutzer seit DOS-Zeiten, als das Programm noch "allegro" hieß Instrument: Bassposaune (hauptsächlich sinfonische Musik, sowie Blechquart-, quint- und sonstige -ette), Violine, Gitarre, Gesang
Tjaja ... Dass das arco ab der zweiten Note gilt, kann ja durchaus sein. Mich stört aber zusätzlich, dass die Dynamik viel zu dicht unter den Noten pappt und beide nicht auf einer Linie stehen. Und dass die Pedalanweisungen so weit unten sind. Passt aber alles in das typische capella-Gesamtbild.
Dr. T's Copyist (1991), capella (1992 bis 2000) Sibelius (aktuelle Version, seit 2000), MuseScore 4 (gelegentlich), Windows 10 (64 bit)
Das Beispiel zeigt die Möglichkeiten der automatischen Objektplatzierung, insbesondere das Ausweichen der Notationselemente bei Tonhöhenänderung. Die automatische Objektplatzierung orientiert sich grundsätzlich an den Gould-Regeln, lässt aber auch Ausnahmen zu wie z.B. die Platzierung von arco unter der Notenzeile (ebenso problemlos wäre eine Platzierung über der Notenzeile nach Gould möglich).
Beim Layout muss man "Design-Entscheidungen" treffen. Wir haben uns für ein eher platzsparendes Layout entschieden, das Kollisionen vermeidet, aber ansonsten die Notationselemente nahe beieinander lässt.
Aufeinanderfolgende Dynamikbezeichnungen werden immer auf einer horizontalen Linie ausgerichtet. Folgen sie nicht direkt aufeinander, befinden sie sich möglichst nahe an der Notenzeile.
Dass die Pedalanweisungen hier eher einen großen Abstand haben, hängt damit zusammen, dass diese auf einer Linie mit vorherigen Pedalanweisungen platziert sind.
Zur Verdeutlichung hier die komplette Notenzeile (mit arco-Platzierung nach Gould):
Zitat von Henning im Beitrag #2 Mich stört aber zusätzlich, dass die Dynamik viel zu dicht unter den Noten pappt und beide nicht auf einer Linie stehen. Und dass die Pedalanweisungen so weit unten sind. Passt aber alles in das typische capella-Gesamtbild.
Das verstehe ich zugegebenerweise nicht, das hat ja mit Capella an sich ausnahmslos nichts zu tun, das ist ja eine individuelle Realisierung eines einzelnen Autors und nicht ein zwangsweise durch Capella vorgegebenes Design. Von solcher Kritik halte ich nicht viel, denn sie ist nicht konstruktiv und bezieht sich insbesondere auf keine einzige Produkteigenschaft.
Viel wichtiger fände ich es zu erfahren, ob die Editiermöglichkeiten endlich erweitert wurden und für Halslängen, die elementar wichtig sind für die korrekte Lage von Balken, endlich das 1/4 Raster implementiert wurde. Denn das ist definitiv eine Forderung von Elaine Gold und das 1/2 Raster (halber Linienabstand) ist zu grob und führt bisweilen zu hässlichen Kollisionen von Balken und Notenlinien und/oder zu allzu langen oder kurzen Notenhälsen.
Dieses Problem, für welches es auch keine grafische Umgehungslösung gibt, wird schon seit so vielen Jahren angemahnt und es ist auch nicht nachzuvollziehen, worin denn das große Problem besteht. Das ist insofern äußerst schade und unnötig, weil es der letzte große Schritt zu einem wirklich sehr guten Notenbild wäre. Die Tatsache, dass Capella die Balken keinesfalls per Default so setzt, wie Elaine Gold es ausführt, damit kann ich leben, dann muss ich es eben nachbearbeiten. Aber für das fehlende 1/4 Raster gibt es kein Nachbearbeiten, das geht leider einfach nicht. Und das ist wie bei einem Hypochonder, wenn man das einmal realisiert hat, dann sieht man es immer schneller und es stört immer mehr. Wirklich richtig schade.
Zitat von Nobbie im Beitrag #4 Dieses Problem, für welches es auch keine grafische Umgehungslösung gibt, wird schon seit so vielen Jahren angemahnt und es ist auch nicht nachzuvollziehen, worin denn das große Problem besteht.
Genau darauf wollte ich mit meiner Anmerkung abheben; wenn nicht einmal das selbst erstellte Beispiel den Gould-Regeln entspricht (übrigens ist das "arco" immer noch kursiv), warum sollte dann die Sache mit dem 1/4-Raster berücksichtigt werden... ?
BS: Windows 11 Pro-64bit; GK: Intel(R) UHD Grafics 730 PC (2023-07-21): 12th Gen Intel(R) Core(TM) i5-12400 2,50 GHz; RAM 16,0 GB Programme: jeweils neueste Versionen von capella 10, capellaScan, capellaReader, sowie capriccio und tonica fugata 15; capella-Nutzer seit DOS-Zeiten, als das Programm noch "allegro" hieß Instrument: Bassposaune (hauptsächlich sinfonische Musik, sowie Blechquart-, quint- und sonstige -ette), Violine, Gitarre, Gesang
Ein weiteres Beispiel der autom. Objektplatzierung, man kann Objekte manuell oder autom. platzieren. Bei der Automatik kannst Du über oder unter der Zeile wählen
Zitat von d.hoernel im Beitrag #6In capella 9 werden sich Halslängen in 1/4-Schritten ändern lassen.
BS: Windows 11 Pro-64bit; GK: Intel(R) UHD Grafics 730 PC (2023-07-21): 12th Gen Intel(R) Core(TM) i5-12400 2,50 GHz; RAM 16,0 GB Programme: jeweils neueste Versionen von capella 10, capellaScan, capellaReader, sowie capriccio und tonica fugata 15; capella-Nutzer seit DOS-Zeiten, als das Programm noch "allegro" hieß Instrument: Bassposaune (hauptsächlich sinfonische Musik, sowie Blechquart-, quint- und sonstige -ette), Violine, Gitarre, Gesang
Ja, gelesen. Nicht ganz klar war mir, ob das dann eine manuelle Platzierung erfordert oder auch automatisiert werden kann. Das "magnetische" Layout ist ja der eigentliche Reiz.
Notationsprogramme: MuseScore, Sibelius|First PC-System: Windows 11 (64 Bit)
Zitat von Nobbie im Beitrag #4Das verstehe ich zugegebenerweise nicht, das hat ja mit Capella an sich ausnahmslos nichts zu tun, das ist ja eine individuelle Realisierung eines einzelnen Autors und nicht ein zwangsweise durch Capella vorgegebenes Design. Von solcher Kritik halte ich nicht viel, denn sie ist nicht konstruktiv und bezieht sich insbesondere auf keine einzige Produkteigenschaft.
Ich bin davon ausgegangen, dass die Dynamikzeichen von capella positioniert wurden und eben nicht von einem einzelnen Autor. Und wenn capella die so setzt, dass sie möglichst dicht unter den Noten stehen - so verstehe ich den Beitrag #3 von d.hoernel - dann ist das ein Design, dass ich so aus Notenausgaben nicht kenne. Es entspricht also nicht den „allgemeinen Gepflogenheiten des Notenstichs“ à la Elaine Gould. Ich würde erwarten, dass auch bei einem gewissen Abstand voneinander, die Dynamikzeichen auf einer Linie bleiben.
@d.hoernel: Vielen Dank für den Rest des Beispiels, so wird es klarer.
Dr. T's Copyist (1991), capella (1992 bis 2000) Sibelius (aktuelle Version, seit 2000), MuseScore 4 (gelegentlich), Windows 10 (64 bit)
Zitat von Klaus im Beitrag #11Wie sieht es bei Chorpartituren aus? Ich habe da die Dynamikzeichen immer über den Sopran gestellt (im 2-zeiligen System SATB)
Die Automatik positioniert die Dynamikzeichen über der Zeile, die Höhe ist abhängig vom Notenhals. bekommt die Automatik von Dir "unter der Zeile" geagt, wird vorhandener Liedtext möglicherweise etwas nach unten verschoben, siehe beigefügtes Video. Das kannst Du aber abschalten, siehe screenshot Automatik an-aus.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
brunsbox
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Progs: Capella 8 und 10; Capscan 9, Cap Melody Trainer 1.1, Tonica 16, VSTs /soundlibraries: Capella Viena Orchestra, Kontakt 8, HalionSonic, OT-wind, OT-brass, OT-strings BS: Win 11 64 bit Interessen: Chorgesang, Notensatz