Zu Nobbie! Duden /wuschig/ Adjektivumgangssprachlich unruhig; verwirrt "u machst mich ganz wuschig" Wohl eher ein „Frühlingsgefühl“ Ist wohl das falsche Adjektiv und im falschen Kontext wenn es um Software geht (Lach) Mag sein, dass manche Aspekte der Software mich etwas verwirren in der momentanen Situation. Das Forum ist hier sehr hilfreich. Pflegen wir doch einen Freundschaftlichen Ton. Es geht um das Thema „Fixe Taktbreite“ die ich im Verhältnis selbst bestimmen möchte in manchen Situationen und die dann auch fixiert bleiben sollte. Ist schon klar dass sich dann der Takt daneben in der Breite ändert. Das ist genau so gewollt. Mit der Funktion Platzhalter und einem anderen "Trick" geht es. Stimme einfügen. Mehr Text eingeben. Stimme unsichtbar machen. Der unsinnig breit erscheinende Takt daneben ist dann schmäler. Das ist der Sinn. Platzhalter. Eigentlich ist das Problem für mich damit momentan gelöst. Ich werde mir ein extremes Beispiel aus einem Seminar raus suchen. Zwar korrekt geschrieben. Extrem unruhiger visueller Eindruck. Für Laien Sänger höchst verwirrend. Die Textsilben scheinen den Noten nicht mehr zuordenbar. Ein Text Beispiel: Latein und darunter deutsch oder umgekehrt, je nachdem. Schmerz deutsch dolor (latein) benötigt deutlich weniger Raum. Geniale Sprache. LG aus Tirol
Gruß aus Innsbruck, Tirol trabajamos, Sänger und stv. Chorleiter Capella 8, Capscan 8, PC mit W11 prof. /Notebook mit W11 prof. /Tablet 14.6 " und Handy mit Capella score reader Android.
Fixe Taktbreite ist etwas, was konzeptionell in Capella nicht unterstützt wird. Das ist Fluch und Segen zugleich, ich finde die "Berechnung" in Capella, wie breit eine Zeile ohne Randausgleich wird, absolut genial (sie ist zudem mannigfaltig parametrisierbar), denn es hilft intuitiv bei der optimalen Verteilung der Takte.
Der Nachteil (anscheinend gerade Dein Problem): man kann nur schlecht bis gar nicht Taktbreiten erzwingen. Für solche Anwendungsfälle müßtest Du vielleicht auf andere Notensatzsoftware zurückgreifen (ich weiß, das ist leichter geschrieben als getan). Dann aber verlierst Du die Funktion von Capella, ideale Taktverteilung zu erreichen.
Auch wenn fawe das nicht glauben mag (ich denke allerdings nicht, dass er überhaupt auch nur einen einzigen von mir verfassten Notensatz gesehen hat), ich mache mir sehr viele Gedanken um die optimale Verteilung und gerade im Chorgesang ist es IMMER ein schwieriger Kompromiss aus rhythmisch guter Darstellung und guter Lesbarkeit des Liedtextes. Manche Komponisten/Notensetze behelfen sich damit, einen irrsinnig kleinen Textfont zu wählen, um das Notenbild nicht zu beeinflussen. Das ist für mich keine Option, ich bin selbst nicht mehr der jüngste und solche Noten kann ich schlicht nicht lesen.
Und auch um das Thema noch anzusprechen: nein, ich mache mir keine Gedanken darum, WER alles nachher meine Noten spielt (ich setze sehr viel für Klavier) oder singt. Es ist unabhängig davon, wer alles nachher die Noten benutzt, das ist für ALLE geschrieben. Das ist doch vollkommen sinnlos, wenn ich eine Bachmotette neu setze, dann setze ich sie möglichst nahe am Standard, unterstützt von den einschlägigen Theorien u.a. von Elaine Gould. Wer das nachher singt, das weiß ich doch nicht, das ist für alle Ausführenden die gleiche Ausgabe, egal ob Laie, Profi, Amateur, Mann, Frau, Kind Notenleser, nicht-Notenleser usw., ich kann doch nicht für jede andere Anforderung ein anderes Notenblatt erstellen, das macht doch niemand? Ich wüßte noch nicht einmal, was das in der Praxis bedeuten soll? Es gibt klare Regeln für Notensatz und das berücksichtige ich.
Maximal (und für mich zum ersten Mal) habe ich zu Weihnachten Bläsersätze nach konkreten Vorgaben gesetzt, insbesondere wollten die transponierenden Instrumente (B-Trompete, Alt Saxophon in Es usw.) ihre Notenzeile transponiert im C-Schlüssel haben, eine interessante Anforderung. Das ist das erste Mal, dass ich einen expliziten "Kundenwunsch" hatte. Ansonsten arbeite ich unentgeltlich, ich bin nicht auf Einnahmen aus dem Notensatz angewiesen. Nichtsdestotrotz sind die Noten sorgfältig und durchaus mit hoher Sachkenntnis gesetzt. Ich selbst spiele seit vielen Jahren Klavier (und spiele auch u.a. aus meinen eigenen Noten) und habe 35 Jahre lang Chor gesungen.
Ich habe jetzt tatsächlich noch Auszüge als alten evangelischen Gesangbüchern gefunden, um mal zu schauen, wie das dort gemacht wurde.
Die Zeilenhöhe beträgt ca. 5,5mm (das habe ich auch mal irgendwo gelesen), dazu müßte man in Capella Rastral2 mit 1,4mm (x4 = 5,6) anlegen. Habe ich dann mal angegeben.
Als Schriftfont wird (in guter alter Manier) eine Fraktur verwendet, ich habe im Internet einen ganz hübschen TrueType Font gefunden und habe den dann mal probiert. Sieht gut aus, finde ich.
Am interessantesten ist die Aufteilung, im Gesangsbuch werden also auch hin und wieder Takte zerteilt, aber es sieht so aus, als wenn nur max. auf halbe Takte geteilt wird. Und sämtliche Angaben wie Notenschlüssel, Taktmaß und Tonart befinden sich ausschließlich in der ersten Zeile, alle nachfolgenden Zeilen verzichten auf diese Angaben. Finde ich auch nicht schlecht, dadurch gewinnt man viel Raum und dennoch ist klar, wie alles gemeint ist. Ist ein bißchen Fummelei in Capella, weil durch das Weglassen der Vorzeichen die Stimme transponiert wird, da muss man durch geeignetes Transponieren gegensteuern. Ist aber zumutbar. Wenn man es abspielen will, muss man natürlich auch in den Abspieloptionen die Transponierung angeben (habe ich nicht gemacht, ich will nur das Druckbild sehen).
Alles in allem (wie immer habe ich auch ein paar Noten hin- und hergeschoben, um unschöne Engpässe zu vermeiden) sieht das dann so aus, das wäre dann im Stil eines evangelischen Liederbuchs (aus den Zeiten vor Computernotensatz), s. Anhang.
Nobbie
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Wenn du schon eine Fraktur-Schrift verwendest, dann sollte wenn es Stilecht sein soll bitte auch das "ß" und das lange "s" verwendet werden. Und wenn man noch ein drauf setzen möchte dann bitte auch alle Ligaturen.
Das überlasse ich gerne Dir, das ist ja nur ein Versuch, wie man es ausgestalten könnte. Ich selbst werde wahrscheinlich kein Liederbuch gestalten in absehbarer Zeit.
Aber Du kannst Dir in Ruhe eine Meinung bilden, ob Dir das so gefällt oder ob Du mit anderen Einstellungen arbeitest. Der Font heißt "Breitkopf Fraktur"und ist frei verfügbar.
Nur zur Ergänzung: In Breitkopf Fraktur ist das lange s ACII 0073 . Einfach mal den Font anschauen. Es ist alles frakturspezifische vorhanden. Das Rund-s ist 009a
Thema Vorzeichen weglassen: Einfach die Zeile auf C-Dur setzen ( mit Einfügen Tonart ), dann wird nichts transponiert. Die entstehenden Vorzeichen unterdrücken. Dann klappt auch das Vorspiel.
PeterBecker
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Eine Besonderheit bei Liederbüchern ist tatsächlich, dass auch innerhalb von Takten umgebrochen wird. Allerdings idealerweise nur bei Auftakten (entsprechend der Verse) oder in der Taktmitte, aber z.B. nicht bei Punktierungen (wo also der Rhythmus verunklart wird). Das steht halt auch nicht bei Elaine Gould, weil sie diese Thematik gar nicht im Auge hatte. Arne Muus (der Übersetzer) hat mir gegenüber gemeint, dass man solche Dinge vielleicht für eine Ergänzung im Hinterkopf behalten sollte. Vor dreieinhalb Jahren hatten wir ja schon einmal eine ähnliche Thematik ("Liederbuch" - http://notensatz.forumprofi.de/index.php...msg8609#msg8609): Liederbuch-Notensatz ist keine leichte Sache, wenn man es gut machen will. Falls es jemand interessiert: Im Anhang eine kurze Übersicht (ich hab mal 10 Bücher rausgegriffen) über Liederbuch-Formate etc. Die habe ich für mein größtes Projekt zusammengestellt – hat natürlich bei mir einen deutlich kirchlichen Schwerpunkt, ist aber vielleicht aufschlussreich. Damit müssen ja auch "alle" in einer Gemeinde oder noch weiter darüber hinaus leben …
fawe
fawe
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Zitat von PeterBecker Thema Vorzeichen weglassen: Einfach die Zeile auf C-Dur setzen ( mit Einfügen Tonart ), dann wird nichts transponiert.
Das ist ja interessant (und erscheint mir ein Fehler in Capella zu sein), wenn man so faul ist wie ich und die Vorzeichen einfach weghaut (was ja etwas schneller geht), dann werden die nachfolgenden Noten heruntertransponiert.
Allerdings ist auch beim Einfügen von C-Dur noch Nachbearbeitung notwendig, weil man ungewünschte Vorzeichen (an B und Es) wegmachen bzw. wieder einfügen muss (das aufgelöste h auf der 2. Seite verliert das Auflösungszeichen). Das mit dem Vorspiel ist allerdings richtig, da stand ich noch unter dem Eindruck, ich müßte transponieren, aber ist ja Blösinn, wenn es richtig notiert ist, wird es auch richtig abgespielt.
Zitat von fawe Eine Besonderheit bei Liederbüchern ist tatsächlich, dass auch innerhalb von Takten umgebrochen wird.
Was allerdings dem Layout(!) geschuldet ist und ein Problem des Desktop Publishing darstellt. Wie im übrigen auch das noch größere Problem, das Liederbuch zusammenzufügen. Das ist kein Zufall, dass Capella da keine Hilfe ist (und auch das Weglassen der Schlüssel und Vorzeichen stellt eine ungewöhnliche, Notensatztechnisch eigentlich fehlerhafter Anforderung dar), denn Capelle beherrscht kein DTP. Deswegen bist Du gezwungen, mit anderen Werkzeugen (u.a. PDF Tools) das Layout herzustellen. Von daher ist es durchaus nicht unlogisch, dass Elaine Gould nicht auf die besonderen Probleme eingeht, weil sie sich mit reinem Notensatz beschäftigt, nicht mit Layout und DTP. Von daher ist fraglich, ob wirklich ein Kapitel "Liederbuch" in so Werk gehört, denn faktisch ist es falsch, was da gemacht wird.
Sieht man übrigens (sorry) Deinen Noten auch an, Du hast nämlich (was eigentlich auch nicht wirklich gut aussieht) die Vorzeichen vorne stehen lassen - ich vermute genau auf Grund der Problematik, dass man sonst mit Vorzeichen im Satz zu kämpfen hat und mit erzwungenen und unterdrückten Vorzeichen arbeiten muss. Und da stellt sich schon die Frage, ob man "fehlerhaften" Notensatz in einem Buch postulieren soll, welches sich eigentlich nur mit korrektem Notensatz beschäftigt und Fehler nur toleriert, weil es dem schwierigen Layout geschuldet ist?
Zitat von PeterBecker Nee, ist kein Fehler. Das Verhalten lässt sich unter Einstellungen/Noteneingabe/Transponieren einstellen.
Das beantwortet die Frage nicht. Warum verhält sich Capella unterschiedlich
a) löschen von vorhanden Vorzeichen (was C-Dur ergibt) b) Einfügen von C-Dur (was Löschen der Vorzeichen ergibt)
Die beiden Wege MÜSSTEN das gleiche Ergebnis zeigen - ist aber nicht so.
P.S.: Anders herum - die o.g.Einstellungen/Noteneingabe/Transponieren hat KEINERLEI Einfluss auf das Verhalten, wenn man die Vorzeichen der Einfachheit halber löscht. Dann transponiert Capella in JEDEM FALL, egal ob es unter obiger Einstellung aktiviert ist oder nicht. Ich halte das definitiv für einen Fehler, es kann nicht sein, dass zwei semantisch gleiche Angaben (kein Vorzeichen) zu unterschiedlichen Ergebnissen führt.
Zitat von fawe Im Anhang eine kurze Übersicht (ich hab mal 10 Bücher rausgegriffen) über Liederbuch-Formate etc.
Sehr interessante Zusammenstellung, danke dafür. Was bedeuten die Zahl in Klammern? Bei unserem alten Gotteslob bin ich übrigens davon ausgegangen, daß es sich um die Trump-Schrift handelt (die Information kam von einem älteren Mitarbeiter eines Verlags, der auch Notensatz machte). Die Kuenstler480 habe ich dagegen für einen späteren Nachbau der Trump Mediaeval gehalten. Wo kommt Deine Information her?
Demütigerweise werde ich mich hüten, Nobbies Aussagen zu kommentieren. Aber: Nein, das Stehenlassen der Vorzeichen ist kein Versuch, das (Fehl?)Verhalten von Capella zu kompensieren. Diese Darstellungsform ist auch nicht auf meinem Mist gewachsen, das würde ich mir nie anmaßen wollen. Herbert Chlapik schreibt: "Ebenso wichtig [wie die Kenntnis der Regeln] ist es aber zu wissen, wo man die berühmte Ausnahme von der Regel machen muß; denn es gibt immer wieder Probleme, die nur durch eine flexible Auslegung zu lösen sind." Und auch Elaine Gould betont, dass sie ihre Lösungsvorschläge schreibt und vielleicht nicht jeder diesen zustimmen kann (und sie verlangt das auch nicht), wenngleich natürlich die Vorschläge in ihrem Buch mehr als fundiert sind und sicher fast alle Fragen des klassischen Notensatzes abdecken.
@Christof: Es kann auch die Trump Mediäval sein, meine Info stammt soweit ich noch weiß von jemandem, der sich durch viele Schriftenverzeichnisse gefressen hat, um den passenden Font zu finden. Bei einer alten CorelDraw-Version war die Kuenstler dann mal dabei und ich hab sie gerne genommen, um mir nicht die Trump kaufen zu müssen.
Zitat von Henning Nur nebenbei: Die Palatino läuft schon ziemlich weit. Der Gestalter der Palatino, Hermann Zapf, hat darum die etwas engere Aldus geschaffen. (Die wird aber halt nicht bei Windows mitgeliefert...)
Nur eine Frage am Rande: Wenn ich bei mir die Palatino mit Times New Roman vergleiche habe ich praktisch zwei 100% identische Schriften. Ist da bei meiner Schriftenverwaltung was defekt oder was steckt da dahinter?
Gruß Rolf
Capella v7.1, CapellaScan v8.0, Capella WaveKit 2.0, Capriccio v5.0 und andere. Nutzer seit Allegro-Zeiten WERSI Sonic 500 mit Vocalis Aktivlautsprecherboxen, digitaler Notenständer AtmoByte mit 27 Zoll-Monitor