Zitat von acco-boydie Druckplatten aber bestanden zunächst aus Kupfer, später aus "Pewter", auch "Hartzinn" genannt, einer Legierung aus Blei, Zinn und Antimon
danke für den Hinweis, wieder was gelernt. Nur ist das für die Sachlage (abgerundete Ecken) unerheblich. Erheblich ist, daß neben der Gravur auch die Stempel eingeschlagen wurden. Und das ist mit dem Offsetdruck nunmal vorbei und seitdem hat sich viel in der Schriftgestaltung getan (ich komme von der Grafik). Man kann Formen heute wesentlich besser den tatsächlichen Wahrnehmungserfordernissen anpassen als früher. Früher war nämlich nicht alles besser, sondern vor Allem früher...
Zitat von acco-boyDie "Lesbakeit" von Noten beruht auch nicht nur darauf, ob Formen scharf oder nicht ganz so scharf sind, sondern auf einer ganzen Reihe von Dingen
richtig, aber den ersten Teil deines Satzes habe ich auch nicht behauptet. Die Schärfe ist vielmehr ein notwendige aber nicht hinreichende Bedingung, um Zeichen (gleich welcher Art) gut lesen zu können.
Ich wäre auf ein Beispiel von - deiner Meinung nach - gelungener Typographie neugierig, Volxmusikant. Hast du eines zur Hand?
Ich vermute, dass "Lesbarkeit" nicht immer der Weisheit letzter Schluss ist. Zudem wird es abseits von "wissenschaftlichen" (messen, zählen, wägen) Kriterien auch noch eine Reihe anderer Maßstäbe geben, die das Urteil des Betrachtenden mitbestimmen, Stichworte "Charme", "Nostalgiefaktor", "Assoziation" uvm.
Notationsprogramme: MuseScore, Sibelius|First PC-System: Windows 11 (64 Bit)
Zitat von KlausIch wäre auf ein Beispiel von - deiner Meinung nach - gelungener Typographie neugierig, Volxmusikant.
Ich auch. Notensatz ist nämlich ein so komplexes Thema und es gibt eine Menge von Kriterien zur Beurteilung, objektive und subjektive.
Eine kleine Auswahl: die "Orthografie": Halsrichtung, Bogenführung, Metrik mit Pausen- und Balkensetzung, Vorzeichenausrichtung und und und die "Typografie", von lesbaren Einzelzeichen (zu der sicher auch die angesprochene Schärfe beiträgt) bis zu Dingen wie Proportionalitätstabellen, Abständen, Linienstärken, Wender etc.
Und da vieles subjektiv ist und bleibt, muss sich jeder seine "Hitliste" selbst erstellen. Mir ist jedenfalls vieles andere wichtiger als "ie schärfsten Zeichen, die ich bekommen kann" und lesbarer als ein handgeschriebenes Manuskript ist es allemal.
Gruß Günter
Programme: PriMus Publisher 1.1|MuseScore Studio 4.4.3|SPP 7.0 Betriebssysteme: WIN10 Pro|Linux Mint 21.3 Musik: Notensatz (generell) und Akkordeon (von Solo bis Orchester und von E- bis U-Musik)
Ich habe es mal in Capella 2008 eingehackt, aber es ist ein unprofessioneller Test, weil es keine festen Vorgaben gibt (Höhe der Notenzeile, Breite der Druckausgabe usw.). Diese Voreinstellungen beeinflussen natürlich maßgeblich das Druckbild.
Es sind auch die Vorzeichen bei den einzelnen Programmen angezeigt oder nicht - ich habe es so nachgemacht, wie es im ersten (Primus) Beispiel steht. Das müßte alles einheitlicher sein, sonst bringt das eigentlich nicht viel. Bei Primus ist auch 4/4 Takt vorgegeben, das passt ja gar nicht zum Taktmaß. Schon der erste Takt hat 6 Viertel.
So sieht es jetzt bei mir aus, ein dicker Fehler in Capella ist dabei aufgefallen, die Haltebögen vor der Quintole sollten eigentlich alle nach unten gehen - aber das tun sie nicht, die oberen Noten werden "oben herum" zusammengehalten. Das ist eigentlich steuerbar durch die Einstellung der Stimme (Oberstimmer, Hauptstimme, Unterstimme), aber es scheinen zu viele Noten im Akkord zu stehen (oder zu weit auseinander?), jedenfalls ignoriert Capella den Umstand, dass diese Stimme als "Unterstimme" definiert ist. Das ist aber auch nur Capella 2008, ein neueres habe ich nicht. Insgesamt ist das allerdings auch ein gruseliges Beispiel ohne viel Realitätsbezug.
Nobbie
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Zitat von NobbieBei Primus ist auch 4/4 Takt vorgegeben, das passt ja gar nicht zum Taktmaß. Schon der erste Takt hat 6 Viertel.
Da die Beispiele als "gesetzt" bezeichnet werden und nicht irgenwie importiert: PriMus "gibt keinen Takt vor", sondern den stellt der Setzer ein und es wurde wohl nur vergessen, diesen auszublenden.
Eigentlich hat ja jeder Takt seine eigene Taktart, denn zählt man nach, so sind es im ersten Takt 12 Achtel, im zweiten 8, im dritten 13 und im letzten 11. Taktartwechsel sind aber nirgends zu sehen. Für solche Diskussionen scheint mir dieser Ausschnitt also nicht geeignet.
Gruß Günter
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Zitat von acco-boy PriMus "gibt keinen Takt vor", sondern den stellt der Setzer ein
Das ist mir klar.
Zitat von acco-boyund es wurde wohl nur vergessen, diesen auszublenden.
Das hatte mich gewundert - andererseits wundert es mich auch, warum Primus dann keinen automatischen Taktstrich setzt.
Aber das ist keine Kritik an Primus, sondern an der uneinheitlichen Realisierung. Es sind auch die Vorzeichen mal so mal so angegeben - das sollte komplett einheitlich sein. Deswegen sage ich ja: sooo ist dieser "Test" sehr wenig aussagekräftig. Es fehlt eine präzise Vorgabe.
Zitat von Nobbieandererseits wundert es mich auch, warum Primus dann keinen automatischen Taktstrich setzt.
Das liegt ganz einfach daran, dass PriMus keine automatischen Taktstriche kennt (das ist meiner Kenntnis nach die Vorgehensweise von Capella: Systeme ohne Taktstriche, die dann automatisch entsprechend der Taktvorzeichnung eingefügt werden).
PriMus arbeitet mit leeren Takten, die ganz nach Belieben gefüllt werden können, also richtig, unter- und auch überfüllt (so kann man beispielsweise eine lange Kadenz ganz einfach in einen Takt schreiben).
Gruß Günter
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